6 Fehler die Anfänger beim olympischen Boxen machen

Bevor du die Handschuhe für den Wettkampf schnürst und den Boxring für deinen ersten Boxkampf betrittst, ist es wichtig, dass du die Regeln des olympischen Boxens (Amateurboxen) kennst.

Schließlich willst du nicht mit eingekniffenem Schwanz aus dem Boxkampf gehen, nur weil du einen Fehler gemacht hast und unnötig Punkte verlierst oder im schlimmsten Fall disqualifiziert wirst.

Natürlich sollte dein Boxtrainer diese Regeln mit dir durchgehen, aber seien wir mal ehrlich, nicht alle Trainer haben das Beste für ihre Kämpfer im Sinn. Deshalb bin ich hier, um dafür zu sorgen, dass du nicht Opfer dieser kostspieligen Fehler im olympischen Boxen wirst.

1. Du begehst häufig Regelverstöße im Amateurboxen

Es gibt ungefähr 24 verschiedene Regelverstöße im olympischen Boxen.

Aus meiner Beobachtung passieren den Amateurboxern besonders häufig folgende Fehler:

  • Kopfhaltung: Einer der häufigsten Regelverstöße im Amateurboxen ist es, den Kopf zu tief zu halten oder einen Kopfstoß zu begehen. Das machen viele Anfänger, die sich nicht richtig schützen können. Wenn du boxt, ist es wichtig, dass du deinen Kopf oben hältst, denn wenn du ihn zu tief oder zu weit nach vorne hältst, kannst du einen Kopfstoß bekommen oder deinem Gegner aus Versehen einen Kopfstoß verpassen. Das kann zu hässlichen Schnittwunden führen, die den Kampf wegen starker Blutungen abbrechen können. Denke also daran, deinen Kopf hochzuhalten, ohne deine Deckung zu vernachlässigen.
  • Schlag mit der Innenhand: Ein weiterer häufiger Regelverstoß beim olympischen Boxen ist der Schlag mit der Innenhand. Beim Boxen darfst du deinen Gegner nur mit der Vorderseite deiner Boxhandschuhe treffen. Wenn du mit einem anderen Teil deiner Handschuhe schlägst, verstößt du gegen die Regeln. Das passiert vielen Anfängern, die nicht richtig gelernt haben, wie man Haken im Boxen ausführt. Achte also auf deine Schläge und stelle sicher, dass du nur die Vorderseite deiner Handschuhe benutzt!
  • Dem Gegner den Rück zudrehen: Der nächste Verstoß auf meiner Liste ist das Abdrehen vom Gegner. Beim Amateurboxen darf dein Gegner dich nur an der Vorderseite deines Oberkörpers oberhalb der Gürtellinie angreifen. Wenn du dich abwendest und deinem Gegner den Rücken zudrehst, unterbrichst du den Kampf unzulässig und verstößt gegen die Regeln. Durch das „Davonlaufen“ vom Gegner riskierst du am Hinterkopf getroffen zu werden und verzögerst den Boxkampf. Im schlimmsten Fall wirst du disqualifiziert.
  • Reden während des Boxkampfes: Reden im Ring ist ein weiterer Regelverstoß, der erstaunlich häufig vorkommt. Sei es aus Hochmut, Wut oder aus anderen Gründen. Im Allgemeinen dürfen die Kämpfer während des Boxkampfes nicht reden, weil sonst der Munschutz rausfliegen könnte, aber es hat auch einen Grund in der Sportlichkeit. Die einzige Ausnahme ist, wenn der Kampfrichter den Kampf unterbricht. Hebe dir also dein Gespräch für nach dem Kampf auf und konzentriere dich auf deinen Gegner.
  • Verlieren deines Mundschutzes: Schließlich ist auch das Verlieren deines Mundschutzes während des Boxkampfes ein Regelverstoß, der zu einer Unterbrechung des Kampfes führen kann. Wenn dein Mundschutz herausfällt, muss er aufgesammelt, gereinigt und wieder eingesetzt werden. Diese Unterbrechungen können jedoch den Kampfablauf stören und stellen für deine Gesundheit eine Gefahr dar. Daher ist es wichtig, dass du deinen Mundschutz richtig anpasst.
  • Du kommst zu spät zum Kampf: Du musst verstehen, wie wichtig es ist, pünktlich zu sein. Das Letzte, was du willst, ist, den Beginn des Kampfes, auf den du dich gefreut hast, zu verpassen, weil du zu spät gekommen bist. Glaub mir, eine Verspätung kann zur Disqualifikation führen. An einem Tag finden viele Kämpfe statt und die Organisatoren können nicht darauf warten, dass jeder einzelne sich extra Zeit lässt. Wenn du also dabei sein willst, solltest du pünktlich sein, sonst verpasst du deine Chance auf den Boxkampf.

2. Anfänger haben nicht die richtige Wettkampfkleidung und Wettkampfausrüstung im Amateurboxen

Weißt du, was noch härter ist? Einen Kampf zu verlieren, den du hättest gewinnen können, nur weil du nicht die richtige Ausrüstung beim Boxen trägst

Ich weiß, dass du jetzt vielleicht denkst: „Komm schon, das ist doch nur Amateurboxen, was ist schon dabei?“

Aber ich sage dir, die Regeln haben ihren Grund, und wenn es um Wettkampfkleidung und Ausrüstung geht, sollte man sie nicht auf die leichte Schulter nehmen.

In erster Linie musst du sicherstellen, dass du dich an die Regeln des Wettbewerbs hältst.

Das bedeutet, dass du die richtige Ausrüstung trägst, z. B. Boxhandschuhe mit der richtigen Größe, Bandagen und einen Mundschutz. Diese Ausrüstungsgegenstände sind wichtig, die sowohl dich als auch deinen Gegner schützen.

Aber es geht nicht nur um die Sicherheit. Wenn du nicht die richtige Ausrüstung trägst, kann es passieren, dass du disqualifiziert wirst, bevor du überhaupt in den Ring steigen darfst. Und das ist eine bittere Pille, vor allem wenn du Woche oder sogar Monate für diesen Moment trainiert und dich vorbereitet hast.

Bevor du also zu deinem nächsten Amateurboxkampf aufbrichst, solltest du sicherstellen, dass deine Ausrüstung in Ordnung ist. Normalerweise wird dein Boxtrainer mit dir alles wichtige durchgehen.

Überprüfe alles auf Vollständigkeit und Einhaltung der Regeln und stelle sicher, dass alles richtig sitzt. Vertrau mir, du willst am Kampftag nicht unvorbereitet sein.

3. Du wirst im olympischen Boxen aus dem Wettkampf disqualifiziert

Hast du dich jemals gefragt, wann ein Kämpfer beim Boxen disqualifiziert wird?

Ich erkläre es dir kurz.

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass der Kampfrichter bei einem leichten Regelverstoß während des Kampfes nur eine Verwarnung aussprechen kann.

Das kann während des Kampfes geschehen, indem der Kampfrichter eine Bemerkung macht oder den Kampf für eine Ermahnung kurz unterbricht. Diese Verwarnungen haben keine Auswirkungen auf die Wertung des Kampfes.

Vielleicht schlägst du zu tief, triffst deinen Gegner leicht mit der Innenhand oder schlägst auf den Hinterkopf vom Gegner.

Wenn die Verstöße jedoch schwerwiegender sind oder immer wieder vorkommen, kann der Kampfrichter eine formellere Verwarnung aussprechen, die zu einem Punktabzug für den Kämpfer führen kann.

Der Kampfrichter unterbricht den Kampf und gibt den Punktabzug und den Grund dafür bekannt.

Das kann bei engen Kämpfen große Auswirkungen haben.

Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass Verwarnungen im olympischen Boxen nur bis zu einer bestimmten Grenze gehen können.

Nach der dritten Verwarnung wird der Kämpfer automatisch vom Boxkampf disqualifiziert, unabhängig von der Art oder Schwere des Verstoßes.

Und wenn der Kampfrichter ein besonders unsportliches Verhalten feststellt, kann er den Kämpfer auch sofort disqualifizieren.

4. Unnötige K.O. Niederlage im olympischen Boxen

Amateurboxen ist ein Sport, bei dem ein Sieg durch Niederschlag, auch K.O. genannt, erklärt wird, wenn ein Boxer durch die Wirkung eines Schlags nicht mehr in der Lage ist zu kämpfen oder sich zu verteidigen.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass ein K.O.-Sieg beim olympischen Boxen auch dann erklärt werden kann, wenn der Boxer zwar steht, aber nicht in der Lage ist, zu kämpfen oder sich als Boxer anständig zu verteidigen.

Was nun folgt, ist ein entscheidender Moment im Kampf bei dem du Fehler machen kannst. Der Kampfrichter ruft „Stopp!“ und beginnt, bis 8 zu zählen.

In der Zwischenzeit muss sich der nicht angezählte Boxer in die dafür vorgesehene neutrale Ecke zurückziehen, oder die Zählung wird vorübergehend angehalten, bis er dies tut. Bei erneuter Ermahnung kannst du sogar disqualifiziert werden – das wäre der erste Fehler.

Sobald der Zähler 8 erreicht hat, beurteilt der Kampfrichter den Zustand des Boxers und entscheidet, ob er in der Lage ist, den Kampf fortzusetzen. Dazu musst du den weiteren Anweisungen des Ringrichters folgen und z. B. deine Boxhandschuhe oben halten. Folgst du nicht den weiteren Anweisungen, weil du zu kaputt bist oder die Anweisungen ignorierst, dann ist es vorbei.

Das ist für den Kampfrichter ein Zeichen, dass der Boxer nicht in der Lage ist, den Kampf fortzusetzen.

An diesem Punkt wird der Kämpfer ausgezählt und der Kampf endet durch KO.

Es ist erwähnenswert, dass der ausgezählte Boxer sich einer medizinischen Untersuchung unterziehen muss. Daraufhin folgt eine Suspendierung, die ihm die Teilnahme an Kämpfen oder wettkampfbezogenem Training, wie z. B. Sparring für einige Wochen untersagt.

K.O.-Niederlagen die durch Körpertreffer erfolgen, sind jedoch eine Ausnahme von dieser Regel.

Tipp: Willst du versuchen, deinen Gegner K.O. zu schlagen? In meinem Artikel erkläre ich dir die K.O.-Punkte am menschlichen Körper.

5. Du hörst nicht auf deine Ringecke während des Boxkampfes

Ein weiterer Fehler, den viele Anfänger machen, ist, dass in der Hitze des Gefechts der Rat aus der eigenen Ecke missachtet wird.

Die Einsamkeit des Boxrings kann sowohl ein Segen als auch ein Fluch sein.

Du bist mitten im Kampf, weichst Schlägen aus und versuchst, den entscheidenden Schlag zu landen. Doch auch wenn du das Gefühl hast, ganz allein zu sein, bist du nie wirklich allein.

Du hast eine Ecke, ein Unterstützungssystem, das dir zum Sieg verhilft.

Es ist eine unbestreitbare Wahrheit, dass niemand deinen Körper und deinen Kampfstil besser kennt als du. Dennoch hat dein Trainer einen Blick von außen auf den Kampf und kann Verbesserungsmöglichkeiten und Schwachstellen in der Herangehensweise deines Gegners erkennen, die dir vielleicht nicht auffallen würden.

Deshalb ist es so wichtig, während des Boxkampfes auf die Ratschläge deines Trainers zu hören und alle anderen Zurufe aus dem Publikum auszublenden.

Ich verstehe, dass du dich als Kämpfer vielleicht sträubst, Befehle anzunehmen. Du bist stark und entschlossen und ziehst es vor, deinen eigenen Weg zu gehen. Wenn du jedoch im Ring triumphieren willst, musst du unbedingt auf die Ratschläge deines Boxtrainers hören. Er hat das alles schon erlebt und weiß, was funktioniert und was nicht.

Das Hauptziel deines Trainers ist es, dass du erfolgreich bist, und dafür ist es wichtig, seinen Ratschlägen zu folgen.

Aber es geht nicht nur darum, Anweisungen zu befolgen. Es geht auch darum, Vertrauen in deinen Boxtrainer zu zeigen.

Indem du dich an seine Vorschläge hältst, signalisierst du, dass du an sein Wissen und seine Erfahrung glaubst. Dieser Vertrauensbeweis kann eine solide, unterstützende Beziehung zwischen dir und deinem Boxtrainer aufbauen, die auch die schwierigsten Kämpfe übersteht.

6. Die Boxer verstimmen sich den Magen vor dem Boxkampf

Wenn du dich auf einen großen Boxkampf vorbereitest, fühlst du sicher eine Mischung aus Aufregung und Nervosität.

Das ist ganz normal, aber es gibt eine Sache, die den Boxkampf wirklich vermiesen kann und zu einer Niederlage führt: Magenbeschwerden.

Wenn du im Ring stehst, ist das Letzte, was du willst, darüber nachzudenken, dass du vor dem Kampf das Falsche gegessen hast.

Leider ist das ein häufiger Fehler, den Anfänger machen, besonders wenn sie zum ersten Mal an einem Wettkampf teilnehmen. Und glaub mir, ein verdorbener Magen kann dich den Sieg kosten, weil du vielleicht überhaupt nicht antreten kannst.

Ich weiß, was du jetzt denkst: „Aber ich bin nervös, ich muss meine Nerven mit etwas Süßem beruhigen!“.

Das mag im Moment eine gute Idee sein, aber damit tust du deinem Magen keinen Gefallen. Süßigkeiten können dein Verdauungssystem stark belasten, vor allem, wenn du ohnehin schon nervös bist.

Wenn du also eine Magenverstimmung vor dem Boxkampf vermeiden willst, solltest du dich von ihnen fernhalten.

Es geht aber nicht nur um die Süßigkeiten. Du musst darauf achten, was du in den Tagen vor dem Kampf isst.

Eine ausgewogene Ernährung als Boxer mit viel Wasser hilft deinem Verdauungssystem, reibungslos zu funktionieren.

Und wenn du wirklich nervös bist, versuche ein paar Stunden vor dem Boxkampf etwas Kleines und Leichtes zu essen, wie eine Banane oder einen Müsliriegel.

Vielleicht denkst du dir: „Aber ich will nicht zu kurz vor dem Boxkampf essen, was, wenn ich eine Magenverstimmung bekomme.“. Das ist eine berechtigte Sorge, aber wenn du dich an leichte, leicht verdauliche Lebensmittel hältst, sollte es dir gut gehen.

Außerdem solltest du mindestens 2 oder 3 Stunden vor dem Boxkampf gegessen haben und nicht unmittelbar davor.

Und wenn du dich doch ein bisschen unwohl fühlst, keine Panik. Atme einfach ein paar Mal tief durch und konzentriere dich auf deine Atmung.

Das waren die häufigsten Fehler, die ich auf Wettkämpfen immer wieder sehe. Versuche, diese Fehler zu vermeiden und dich richtig vorzubereiten, dann kann nichts schief gehen.

Hast du weitere Fragen zum Boxen? Nutze meine Suchfunktion oder trete mit mir über meine Social Media Kanäle in Kontakt.

Viel Erfolg beim Boxen!

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Hi. Ich bin Adnan, enthusiastischer Amateur-Boxer seit 2012 und der Gründer von Schattenboxen. Ich teile meine jahrelange Erfahrung im Boxsport und helfe Amateuren besser zu boxen.

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