Boxen Regeln: Welche Boxregeln gelten im Profiboxen?

Boxen, ein Sport, der für seine strategische Tiefe und seine körperlichen Anforderungen bekannt ist, unterliegt einem umfassenden Regelwerk. In der professionellen Boxarena dürfen die Kämpfer Schläge mit der Faust ausführen, die auf die Vorderseite des Kopfes, den Körper bis zu einer imaginären Gürtellinie oder die Arme zielen. Jeder Verstoß, wie z. B. Tiefschläge oder Tackling, kann zu einem Punktabzug führen, um sicherzustellen, dass der Kampf innerhalb der Grenzen eines fairen Wettbewerbs bleibt.

  1. Profiboxkämpfe haben Runden von drei Minuten Dauer, wobei die Gesamtzahl der Runden zwischen vier und zwölf variiert.
  2. Das Punktesystem, bekannt als Zehn-Punkte-Must-System, vergibt zehn Punkte an den Gewinner der Runde und neun oder weniger an den Verlierer, je nach Knockdowns.
  3. Der Boxring, ein von Seilen umschlossenes 6,1-Meter-Quadrat, bietet den Athleten eine widerstandsfähige Oberfläche.

Die Regeln des Profiboxens können verwirrend sein, vor allem, wenn du neu in diesem Sport bist. Viele haben schon den einen oder anderen Boxkampf gesehen und sich den Kopf zerbrochen, um zu verstehen, was im Boxring vor sich geht. Aber keine Angst, ich bin hier, um Licht in die Komplexität dieses Sports zu bringen. Mit dem Fokus auf Klarheit werde ich die Feinheiten des Profiboxens erklären, so dass selbst unerfahrene Fans die grundlegenden Prinzipien leicht verstehen können.

Ein Blick in diese Regeln entschlüsselt die Feinheiten des Profiboxens, einer Sportart, bei der jeder Schlag zählt und die Strategie an erster Stelle steht. Ein tieferer Blick in das Regelwerk beleuchtet die Feinheiten dieses fesselnden Sports, einschließlich der Feinheiten der Punktevergabe, der Rolle des Schiedsrichters und der Bedingungen für den Gewinn eines Kampfes.

Was sind die Grundregeln im Profiboxen?

Im Ring geht es vor allem um die Schläge – und es sind nur Schläge mit der geschlossenen Faust erlaubt. Schläge mit den Füßen oder hinterhältige Handflächenschläge sind nicht erlaubt.

Natürlich geht es beim Boxen nicht nur darum, Schläge zu machen – es kommt auch darauf an, wo du sie landest.

Normale Schläge landen auf der Vorderseite des Kopfes, dem Hals, dem Körper bis zur imaginären Gürtellinie oder den Armen. Aber Vorsicht vor Tiefschlägen – Treffer unterhalb der Gürtellinie führen zu einem Punktabzug und sind ein absolutes Tabu. Abgeblockte Schläge zu den Armen oder Handschuhen zählen nicht als Punkt.

Von Zeit zu Zeit kann es vorkommen, dass sich Boxer aneinander klammern, was verschiedene Gründe haben kann. Vielleicht braucht ein Boxer eine Pause oder etwas Abstand zu seinem Gegner – dann kommt der Ringrichter ins Spiel, um die beiden zu trennen und die Distanz wiederherzustellen.

Heften (Klammern) wird oft geduldet, ist aber ein Regelverstoß. Wenn es oft vorkommt, müssen die Kampfrichter ab einem gewissen Grad Verwarnungen aussprechen und Punkte abziehen, damit der Kampf reibungslos abläuft.

Wie viele Runden werden im Profiboxen gekämpft?

Ich weiß, dass einige von euch denken, dass alle Boxkämpfe gleich sind, aber das ist einfach nicht der Fall. Die Anzahl der Runden kann je nach den Regeln und Vorschriften des Kampfes variieren.

Professionelle Boxkämpfe können zum Beispiel zwischen vier und zwölf Runden dauern, wobei jede Runde drei Minuten lang ist. Die schweißgebadeten und entschlossenen Kämpfer/innen werden nach jeder Runde von drei unparteiischen Kampfrichtern bewertet, ihre Leistung kritisiert und benotet. Der Kampf kann durch einen schnellen K.o. eines der beiden Kämpfer entschieden werden. Wenn beide Kämpfer die volle Distanz überstehen, wird der Sieger durch die Addition der Rundenergebnisse und zusätzlicher Punkte ermittelt.

Aber vergiss nicht die aufregenden Punktabzüge, die es für verschiedene Verstöße wie Tiefschläge oder Verwarnungen geben kann.

Jetzt fragst du dich vielleicht, wie der Boxring selbst aussieht. Der Boxring selbst ist ein 20-Fuß-Quadrat, das von drei bis vier Seilen in unterschiedlichen Höhen umschlossen ist und außerhalb der Seile eine Bodenfläche von mindestens 50 Zentimetern haben muss. Der Boden ist mit einer Plane bedeckt, die eine gepolsterte, elastische Oberfläche für die Kämpfer bietet. In jeder Ecke des Rings befinden sich rot, blau und weiß gestrichene Eckpolster, und das Wort “Ring” selbst leitet sich von dem Zuschauerring ab, der sich im 14.

Wann bekommt ein Boxer Punkte im Boxkampf?

Wenn es darum geht, einen Boxkampf zu bewerten, ist das am häufigsten verwendete System das Zehn-Punkte-System (Ten-Points-Must-System).

  • Grundsätzlich bekommt der Gewinner einer Runde zehn Punkte, während der Verlierer in der Regel neun Punkte bekommt.
  • Wenn ein Boxer jedoch einen Knockdown erleidet, bekommt er acht Punkte und wenn er zwei Knockdowns erleidet, bekommt er nur sieben Punkte.
  • Und wenn eine Boxrunde unentschieden ausgeht, erhalten beide Boxer zehn Punkte.
  • Es ist wichtig zu wissen, dass Verwarnungen erst am Ende des Kampfes von den Punkten eines Boxers abgezogen werden.

Aber wofür bekommt ein Boxer eine Runde, fragst du?

  • Nun, der wichtigste Faktor sind eindeutige Treffer. Die Kampfrichter berücksichtigen nicht nur die Anzahl der Treffer, sondern auch deren Qualität. Wenn ein Treffer eine deutliche Wirkung hat, ist es wahrscheinlich, dass der schlagende Boxer die Runde gewinnt.
  • Ein weiterer Faktor ist die effektive Aggressivität, zu der auch die Aktivität gehört. Wenn keiner der beiden Boxer klare Treffer landet, wird der aktivere die Runde gewinnen.
  • Die Kampfrichter berücksichtigen auch die Überlegenheit im Ring und die Ringbeherrschung (d. h. Boxfähigkeiten und Ringstrategie).
  • Und zu guter Letzt wird auch die Verteidigung in Betracht gezogen.

Kommen wir nun zu den Zusatzpunkten.

Zusätzlich zu den Punkten, die für das Gewinnen einer Runde vergeben werden, können Extrapunkte für Niederschläge und Verwarnungen vergeben werden.

Wenn ein Kampfrichter einen Knockdown anerkennt und den Boxer auszählt, gewinnt der schlagende Boxer nicht nur die Runde (10 zu 9), sondern auch einen Extrapunkt (10 zu 8).

Und wenn ein Boxer wiederholt ein leichtes oder schweres Foul begeht (wie einen Tiefschlag oder Klammern), können nach Ermessen des Kampfrichters ein oder zwei Punkte abgezogen werden.

Welche Varianten der Kampfwertung gibt es nach dem Boxkampf?

Die Wertung eines Boxkampfes kann verwirrend sein, vor allem wegen der verschiedenen Varianten der Wertung.

Schauen wir uns also genauer an, was die einzelnen Varianten bedeuten.

  • Einstimmige Entscheidung (Unanimous Decision): Diese Entscheidung ist ziemlich einfach. Wenn sich alle drei Punktrichter einig sind, dass ein Boxer die Nase vorn hat, gewinnt er durch eine einstimmige Entscheidung. Es ist ein klarer Sieg und lässt keinen Zweifel daran, wer der bessere Kämpfer im Ring war.
  • Geteilte Entscheidung (Split Decision): Eine geteilte Entscheidung liegt vor, wenn zwei Kampfrichter einen Kämpfer für den Sieger halten, der dritte Kampfrichter aber eine andere Meinung vertritt. In diesem Fall wird der Kämpfer mit der Mehrheit der Stimmen der Kampfrichter zum Sieger erklärt. Sie ist nicht so entscheidend wie eine Einstimmige Entscheidung, lässt aber dennoch wenig Raum für Zweifel.
  • Mehrheitsentscheidung (Majority Decision): Eine Mehrheitsentscheidung liegt vor, wenn zwei Punktrichter den Kampf zugunsten eines Kämpfers bewerten, aber der dritte Punktrichter den Kampf als unentschieden bewertet. In diesem Fall wird der Kämpfer mit der Mehrheit der Stimmen zum Sieger erklärt. Es ist kein so klarer Sieg wie eine einstimmige Entscheidung, aber es ist trotzdem ein Sieg.
  • Unentschieden (Draw): Ein Unentschieden ist ein bisschen komplizierter. Es kann passieren, wenn zwei Kampfrichter den Kampf als unentschieden bewerten oder wenn nur ein Kampfrichter den Kampf als unentschieden bewertet, aber die anderen beiden Kampfrichter einen Kämpfer bevorzugen. In beiden Fällen ist das Ergebnis ein Unentschieden, d.h. keiner der beiden Kämpfer wird zum Sieger erklärt.

Wichtig: Wenn zwei Punktrichter den Kampf mit demselben Ergebnis bewerten, ist die dritte Wertung irrelevant. Wenn also zwei Punktrichter einen Kampf als unentschieden bewerten, ist es ein Unentschieden, unabhängig davon, was der dritte Punktrichter bewertet.

Wann kommt es zum Kampfabbruch beim Boxen?

Hast du dich schon mal gefragt, was nötig ist, das der Ringrichter einen Profiboxkamp beendet?

  • Wenn einer der Boxer nach einem Knockdown nicht innerhalb von 10 Sekunden wieder aufstehen kann, gilt der Kampf als K.O. (KO). Das kann durch einen harten Schlag gegen den Kopf oder sogar gegen die Leber passieren.
  • Wenn der Kampf jedoch vorzeitig endet oder einer der Boxer beschließt, das Handtuch zu werfen, wird er als technischer K.O. (TKO) gewertet.

Es ist wichtig zu wissen, dass eine Disqualifikation (zu der ich gleich noch kommen werde) nicht als TKO gewertet wird. Wenn der Kampf jedoch über die volle Distanz geht, werden die Kampfrichter den Punktestand am Ende bewerten.

Sprechen wir nun über Disqualifikationen im Boxen.

  • Eine Disqualifikation wird ausgesprochen, wenn ein Boxer bei einem absichtlichen Kopfstoß erwischt wird.
  • Wenn er sich grob unsportlich verhält.
  • Beißt der Boxer seinen Gegner oder schlägt ihn nieder.
  • Wenn er absichtlich zurückschlägt und wenn er wiederholt tiefe Schläge austeilt.
  • Spuckt der Boxer wiederholt seinen Mundschutz aus (mit Absicht oder aus Versehen).
  • Betreten des Ringes durch einen Begleiter (Sekundanten wie z. B. Trainer) vor Ende der Runde.

Beim Profiboxen sind die Regeln international ziemlich gleich, mit nur kleinen Unterschieden.

  • So ist zum Beispiel das Anzählen im Stehen in Europa üblich, aber nicht überall in den USA.
  • Außerdem gibt es bei Titelkämpfen normalerweise nicht die “Three Knockdown Rule”, nach der ein Boxer, der in einer Runde dreimal zu Boden geht, automatisch durch KO verliert. Das war früher eine Regel, wurde aber abgeschafft.

Es gibt auch einige Streitpunkte, wenn es darum geht, einen Kampf abzubrechen:

  • Wer hat die Macht, ihn zu beenden – der Ringrichter oder der Ringarzt?
  • Kann eine Rundenglocke verhindern, dass ein Boxer angezählt wird?
  • Und was passiert, wenn eine Verletzung nicht durch einen Schlag in den ersten vier Runden verursacht wird – wird es als technisches Unentschieden gewertet, gar nicht gewertet oder zählen die Punktekarten?

Einige dieser Regeln haben schon häufiger in der Geschichte zu Skandalen während eines Boxkampfes geführt. Von Massenschlägereien bis hin zu nachträglichen Rammeleien bei der Pressekonferenz gab es bereits alles.

Wie wird der Kampfrekord eines Boxers dokumentiert?

Du weißt, dass der Rekord eines Boxers über seinen Ruf und seine Karriere entscheiden kann.

Wie genau wird die Bilanz eines Kämpfers dokumentiert und was sagt sie über seine Fähigkeiten und Leistungen aus?

Fangen wir mit den Grundlagen an.

Bei Profikämpfen wird die Bilanz eines Kämpfers in Form von Siegen, Niederlagen und Unentschieden aufgezeichnet.

Eine Kampfbilanz von 10-2-1 (5 KO) bedeutet zum Beispiel:

  • Dass der Kämpfer 10 Siege hat.
  • Davon sind 5 durch K.O.
  • 2 Niederlagen wurden erlitten.
  • Und es gab 1 Unentschieden im Boxkampf.

Anhand dieses Formats können wir schnell und einfach sehen, wie oft ein Kämpfer siegreich war und wie oft er unterlegen war.

Aber was passiert, wenn ein Kampf ohne Wertung endet?

Dies wird als “No Contest” bezeichnet und kann aus verschiedenen Gründen geschehen, zum Beispiel bei positiven Dopingproben. In diesen Fällen wird das “No Contest” in den Aufzeichnungen gesondert erwähnt, zum Beispiel 10-2-1-1 (5 KO).

Eine wichtige Sache, die du beachten musst, ist, dass jeder Weltverband seine eigene Weltrangliste führt.

Das bedeutet, dass die Weltranglisten der verschiedenen Verbände nicht immer objektiv sind. So kann es zum Beispiel sein, dass ein Verband einen Kämpfer nach seinen eigenen Kriterien höher oder niedriger einstuft als ein anderer.

Diese Tatsache kann manchmal zu Verwirrung und unterschiedlichen Meinungen darüber führen, wer die besten Kämpfer sind.

Außerdem ist zu beachten, dass in englischsprachigen Übertragungen K.O.-Siege oft als “Inside” bezeichnet werden. K.O.-Niederlagen werden jedoch nicht gesondert in der Bilanz aufgeführt. Das liegt daran, dass der Schwerpunkt auf den Siegen des Kämpfers liegt und die K.O.-Siege als Mittel angesehen werden, um die Dominanz des Kämpfers im Ring hervorzuheben.

Tipp: Lese dir auch meinen Artikel mit den Boxregeln für Amateurboxer durch. Diese unterscheiden sich von den Regeln im Profiboxen.

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Viel Erfolg beim Boxen!

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Hi. Ich bin Adnan und trainiere seit 2012 Boxen. Schattenboxen wurde von mir gegründet, um meine jahrelange Erfahrung als Boxtrainer an Amateurboxer weiterzugeben. Ich helfe Boxern ihre Boxtechnik zu verbessern, gebe Tipps für das Boxtraining und gehe speziell auf die Ernährung im Boxsport ein.