Was passiert bei einem K.O-Treffer im Boxkampf

Ein K.O. bei einem Boxkampf ist ein dramatischer Moment, der sofortige Aufmerksamkeit erfordert.

Was aber passiert mit dem Körper bei einem K.O.-Treffer?

Erfahre zudem, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Sicherheit und Genesung des Boxers zu gewährleisten.

Wieso kann man im Boxkampf K.O. gehen?

Ein Boxer schlägt mit einem verheerenden Schlag zu und der Kampf findet sein feuriges Ende. Der Körper des Gegners geht zu Boden und die Menge bricht in kakophonischen Jubel aus.

Der Sieger steht stolz da, die Fäuste jubelnd erhoben, während er den süßen Geschmack des Sieges genießt.

Einen K.O.-Treffer haben wir sicher alle schon einmal im Boxkampf gesehen, aber was genau passiert da eigentlich bei einem Knock Out?

Nun, dazu müssen wir als erstes wissen, dass das Gehirn im Schädel mehr oder weniger schwimmend im sogenannten Liquor gelagert ist. Durch einen gewissen Druck im Kopf schwebt das Gehirn sozusagen frei, ohne den Schädel ringsherum zu berühren.

Bei einem K.O. wird der Kopf so heftig und schnell bewegt, dass die Aufhängung versagt und das Hirn gegen die harte Schädelwand gepresst wird. Dadurch werden extrem viele hochsensible Nerven überreizt, was letztendlich zu einer Überinformation für das Gehirn führt, welches als Schutzfunktion automatisch abschaltet.

Wenn der Schlag auf diese Weise z. B. die Sinneszellen für das Sehen erschüttert, sieht der Boxer die berühmten Sterne.

Außerdem werden durch den harten Schlag die Blutgefäße zusammengedrückt, sodass nicht genügend Sauerstoff zum Gehirn gelangt.

Der Kämpfer wird dadurch benommen oder verliert das Bewusstsein.

Was passiert mit dem Körper bei einem K.O. im Boxkampf?

Ein K.o. beim Boxen ist nicht nur ein dramatischer Moment im Kampf, sondern ein entscheidendes und potenziell gefährliches Ereignis, das sofortige Aufmerksamkeit erfordert.

Stell dir die Verwirrung und Orientierungslosigkeit vor, die einsetzt, wenn deine Sicht verschwimmt, ein pochender Kopfschmerz dich einholt und deine Erinnerungen verschwommen sind.

Und wie lange ist man durch einen K.O. bewusstlos?

Die Dauer eines K.O.-Syndroms kann unterschiedlich sein.

Es kann sich um einen kurzzeitigen Aussetzer im Boxkampf oder einen längeren Zustand der Bewusstlosigkeit handeln.

In manchen Fällen kommt eine Person schnell wieder zu Bewusstsein und kann den Boxkampf ohne schwere Verletzungen fortsetzen. In anderen Fällen kann der Kämpfer für mehrere Minuten oder länger bewusstlos sein, wodurch der Boxkampf beendet wird.

Es kann mehrere Tage oder sogar Wochen dauern, bis man sich vollständig von einem K.O. erholt hat.

Die Folgen eines K.O.-Schlags können eine traumatische und überwältigende Erfahrung sein. Aber mit den richtigen Maßnahmen können Genesung und Heilung erreicht werden.

Tipp: Damit du im Boxkampf nicht dem Risiko eines K.O.-Treffers ausgesetzt bist, ist es wichtig, deine eigenen Fähigkeiten als Boxkämpfer zu verbessern.

Ist ein K.O. im Boxen gefährlich?

Normalerweise kommt man nach einem K.O.-Treffer im Boxkampf wieder von ganz allein zu Bewusstsein.

Gefährlich ist das Ganze aber trotzdem, da Atmung und Herzschlag ausfallen können.

Wird das Hirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, sterben nach kurzer Zeit Hirnzellen ab und es kommt zu dauerhaften Schäden.

Ein durchtrainierter Körper schützt bei einem Schlag gegen den Kopf überhaupt nicht, weil der Kopf keine dicken, schützenden und durchtrainierten Muskeln besitzt.

Kassiert man einen schweren und heftigen Schlag, ist der K.O. und der Fall zu Boden eine Auswirkung, die direkt daraus resultiert.

Ein Kämpfer kann aber auch K.O. gehen, wenn er an empfindlichen Körperstellen wie der Halsschlagader, der Leber oder dem Solarplexus (ein Nervengeflecht im Bauchraum) getroffen wird.

Tipp: Willst du dein Gehirn von Hirnschäden beim Boxen schützen? Lese dir dazu meine Tipps unter dem verlinkten Blogartikel.

Welche Langzeitschäden entstehen durch ein K.O. beim Boxen?

Ein K.O. beim Boxen kann verheerende Langzeitfolgen haben, von einem leichten Hirntrauma bis hin zu schwerem Gedächtnisverlust und sogar dauerhafter Behinderung.

Jeder noch so leichte Kopftreffer tötet eine riesige Anzahl von Nervenzellen im Gehirn.

Die langfristigen Folgen eines wiederholten Kopftraumas bei Boxern können verheerend sein und stellen ein erhöhtes Risiko, an Alzheimer zu erkranken dar.

Dr. Charles Bernick, Neurologe und Forscher über die Auswirkungen des Boxens auf das Gehirn.

Dauerschäden nach einem K.O. im Boxkampf können unter anderem sein:

  • Orientierungslosigkeit
  • Sprachstörungen
  • Störungen im Bewegungsablauf

Das Ausmaß der Schäden hängt vor allem von der Intensität des K.O.-Signals, der Anzahl der K.O.-Schläge und der Gesamtexposition eines Boxers beim Boxkampf ab.

Wiederholte Schläge auf den Kopf beim Boxen können zu chronisch traumatischer Enzephalopathie (CTE) führen, einer degenerativen Erkrankung des Gehirns.

Dr. Julian Bailes, Neurochirurg und CTE-Forscher

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass Boxer sich der möglichen Risiken bewusst sind und alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz ihrer Gesundheit treffen.

Wie sollte man bei einem K.O. dem Boxer helfen?

Im Falle eines K.O.-Treffers ist es wichtig, schnell und entschlossen zu handeln, um die Sicherheit und das Wohlergehen des Boxers zu gewährleisten.

Als verantwortungsbewusster Boxkollege oder Trainer hast du die Möglichkeit, in den folgenden kritischen Momenten einen lebensrettenden Unterschied zu machen.

Übernehme die Verantwortung, indem du den Boxer auf den Rücken legst und Kopf und Schultern anhebst. Diese einfache, aber wirksame Maßnahme hilft, die Atemwege freizumachen und die richtige Atmung sicherzustellen.

Vor allem nach einem schweren Treffer ist es wichtig den Boxer nicht gleich auf die Beine zu stellen.

Falls eine Gehirnerschütterung entstanden ist, kann dies gefährlich werden.

Vermeide unnötige Bewegungen oder Versuche, ihm Essen oder Trinken zu geben.

Bleib stattdessen wachsam und beobachte die Lebenszeichen des Boxers bis zum Eintreffen des medizinischen Personals.

Eine Abkühlung in Form eines vorgekühlten Plastikbeutels, der direkt auf den Kopf oder Nacken gesetzt wird, ist immer gut.

Alternativ wird etwas Wasser über den Kopf geschüttet oder ein feuchter Lappen auf die Stirn gelegt.

Wie verhindere ich einen K.O im Boxkampf?

Einen K.O. im Boxkampf zu verhindern ist keine große Sache. Dazu gehört vor allem eine gute Verteidigung als Boxer.

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf die Schläge, die einen gehen gleich beim ersten Schlag unter und die anderen halten deutlich mehr aus.

Du kannst in einem Boxkampf K.O. gehen, weil du die Konzentration verlierst, einen Fehler machst oder einfach von einem Schlag getroffen wirst, den du nicht kommen sahst. Aber letztendlich kommt es auf eines an: Den Willen zu gewinnen.

Mike Tyson, Profiboxer im Ruhestand und ehemaliger Weltmeister im Schwergewicht

Eine Abhilfe für das Sparring im Training ist z. B. ein guter Kopfschutz, der die Schläge abdämpft und dich so im Kopfbereich optimal schützt.

Aber auch Glück spielt eine Rolle dabei, denn ein K.O.-Treffer kann im Boxkampf z. B. durch Schläge auf den Kopf, Leber oder dem Solarplexus hervorgerufen werden.

Der Solarplexus (lat., dt. Sonnengeflecht, im Englischen auch Celiac Plexus genannt), ist ein Geflecht von Nervenfasern und befindet sich am Übergang von Brustkorb zur Magengrube.

Deine Leber und den Solarplexus schützt du am besten mit einer guten Deckung im Boxkampf.

Fazit über den K.O.-Treffer im Boxkampf

Ein Knockout in einem Boxkampf ist ein elektrisierender Moment, der sofortige Aufmerksamkeit erfordert.

Wenn ein Boxer mit einem kräftigen Schlag zuschlägt, geht der Körper seines Gegners zu Boden.

Aber die Wissenschaft hinter einem Knockout ist viel komplexer.

Das Gehirn befindet sich im Schädel und schwimmt in der Gehirnflüssigkeit (Liquor). Wenn der Kopf aggressiv und schnell bewegt wird, wird das Gehirn gegen die harte Schädelwand gedrückt. Dadurch werden die empfindlichen Nerven überreizt und das Gehirn mit Informationen überflutet, so dass es sich als Schutzmaßnahme abschaltet.

Der Kämpfer kann verschwommen sehen, pochende Kopfschmerzen bekommen und sein Gedächtnis verlieren.

Ein Knockout ist ein potenziell gefährliches Ereignis und kann zu traumatischen und überwältigenden Erfahrungen führen.

Die Dauer eines K.O.-Schlags kann variieren: Manche Kämpfer kommen schnell wieder zu sich, während andere mehrere Minuten oder länger bewusstlos sind. Es kann Tage oder sogar Wochen dauern, bis man sich vollständig erholt hat.

Es ist wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass du bei einem Boxkampf durch einen Knockout gefährdet wirst.

Ich bin selber noch nie in einem Boxkampf K.O. gegangen. Wie ist es bei dir und wie ist es dir dabei ergangen?

Teile deine Erfahrungen mit mir und anderen Lesern auf einem meiner Social Media Kanäle.

Viel Erfolg bei Boxen!

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Hi. Ich bin Adnan, enthusiastischer Amateur-Boxer seit 2012 und der Gründer von Schattenboxen. Ich teile meine jahrelange Erfahrung im Boxsport und helfe Amateuren besser zu boxen.

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