In meiner Zeit als Boxtrainer habe ich schon unzählige Amateurboxer gesehen, die in der Verteidigung die gleichen Fehler machen.
Dabei wären die Fehler so einfach zu korrigieren und man würde weniger Schläge im Boxkampf kassieren.
In diesem umfassenden Artikel gehe ich auf die häufigsten Fehler in der Boxverteidigung ein und vermittle dir das Wissen, um diese Fallen zu vermeiden und dein Verteidigungsspiel zu verbessern.
1. Deine Augen beim Boxen schließen
Einer der häufigsten Fehler, den ich bei Anfängern beobachte, ist, dass sie ihre Augen schließen, wenn Schläge auf sie zukommen.
Es ist eine natürliche Reaktion, zusammenzuzucken, wenn etwas in dein Gesicht fliegt, aber es ist wichtig, diesen Instinkt zu überwinden, wenn du ein erfolgreicher Boxer werden willst.
- Konzentriere dich darauf, über die Hände deines Gegners hinwegzusehen. Schau auf seine Brust oder Schultern und lass dich nicht von den Handschuhen ablenken.
- Gewöhne dich an das Gefühl von Leder in deinem Gesicht. Berühre dein Gesicht leicht mit deinem eigenen Handschuh, um dich an das Gefühl zu gewöhnen.
- Übe mit einem Partner, der dir leichte Schläge zuwirft, während du die Hände oben und die Augen offen hältst.
2. Die eigene Sicht im Boxkampf blockieren
Viele Anfänger blockieren versehentlich ihre eigene Sicht mit ihren überdimensionierten Boxhandschuhen, wenn sie versuchen, sich zu verteidigen.
Dadurch sind sie anfällig für Folgeschläge, die sie nicht kommen sehen.
- Passe deine Handschuhposition so an, dass ein kleiner Spalt zwischen deinen Handschuhen entsteht. So kannst du durch deine Handschuhe hindurchsehen, ohne dich zu sehr zu exponieren.
- Übe, diese optimale Handschuhposition beizubehalten, während du von einem Partner mit leichten Schlägen attackiert wirst.
- Konzentriere dich darauf, durch den Spalt in deinen Handschuhen nach vorne zu schauen, anstatt nach unten oder zur Seite.
- Verwende Boxhandschuhe in der Größe 12 oder 14 OZ im Training.
3. Nach unten beim Boxen schauen
Während eines Kampfes nach unten zu schauen ist eine gefährliche Angewohnheit, die dich anfällig für Schläge macht, die du nicht kommen sehen kannst.
Dein alter Trainer hat dir vielleicht gesagt: „Wenn du nach unten guckst, wirst du auch dorthin gehen.
- Trainiere, deinen Blick beim Schattenboxen und Sparring nach vorne und geradeaus zu richten.
- Erinnere dich während des Kampfes daran, Augenkontakt mit deinem Gegner zu halten und deinen Blick gerade zu halten.
- Übe Verteidigungsübungen, die dich zwingen, den Kopf oben und die Augen nach vorne zu halten, wie z.B. Catch-and-Cover oder Slipping Punches.
4. In der Verteidigung den Atem anhalten
Viele Boxer, auch erfahrenere, neigen dazu, bei der Verteidigung den Atem anzuhalten.
Das kann schnell zu Ermüdung führen und dazu, dass du nicht mehr in der Lage bist, einen effektiven Gegenangriff zu starten.
- Konzentriere dich auf das Ausatmen, wenn du dich verteidigst, so wie du es auch bei einem Schlag machen würdest.
- Übe, beim Schattenboxen und Sparring einen gleichmäßigen Atemrhythmus beizubehalten, auch wenn du in der Defensive bist.
- Baue Verteidigungsübungen in deine Trainingsroutine ein, um gute Atemgewohnheiten zu entwickeln, während du dich verteidigst.
5. Die Füße bei der Verteidigung nicht bewegen
Ein häufiger Fehler unter Boxern ist es, sich nur auf das Abwehren von Schlägen mit den Händen zu konzentrieren und dabei zu vernachlässigen, auch die Füße zu bewegen.
Das kann dazu führen, dass sie unbeweglich und anfällig für weitere Angriffe sind.
- Baue die Fußarbeit in deine Verteidigungsübungen ein und bewege beide Füße, wenn du Schläge abblockst oder ihnen ausweichst.
- Konzentriere dich darauf, deine Füße und Hände gemeinsam zu bewegen und eine ausgewogene Haltung während deiner Verteidigungsbewegungen beizubehalten.
- Übe ausweichende Fußtechniken wie Drehen, Treten und Kreisen, um Abstand und Winkel zu schaffen, während du dich verteidigst.
6. Die Hände nach einem Schlag nicht zurückholen
Es ist eine schlechte Angewohnheit, nach einem Schlag die Hände unten zu lassen, weil du dann anfällig für Gegenangriffe bist.
- Übe gute Angriffsgewohnheiten, wie z.B. deine Hände nach einem Schlag sofort in die richtige Verteidigungsposition zu bringen.
- Konzentriere dich beim Schattenboxen und Sparring darauf, deine Hände oben zu halten, und erinnere dich ständig daran, sie wieder zum Gesicht zu führen.
- Baue Übungen in deine Trainingsroutine ein, die darauf abzielen, dass du deine Hände nach einem Schlag schnell wieder nach oben bringst, wie z.B. der Doppelend-Sack oder die Arbeit mit einem Trainer.
7. Sich zu sehr auf das Blocken beim Boxen verlassen
Das Blocken von Schlägen ist zwar ein wichtiger Teil der Verteidigung, aber wenn du dich ausschließlich darauf verlässt, bist du anfällig für Körpertreffer und Kombinationen.
- Erweitere dein Verteidigungsrepertoire, indem du Ausweichen, Ducken und Parieren in dein Training einbaust.
- Trainiere mit einem Partner oder Trainer, der seine Angriffe variieren kann und dich so zwingt, dich anzupassen und verschiedene Verteidigungstechniken anzuwenden.
- Übe, verschiedene Arten von Schlägen zu erkennen und die entsprechenden Abwehrtechniken anzuwenden, z.B. einen Jab ausweichen oder einen Cross parieren.
8. Keine Kopfbewegung nutzen
Die Kopfbewegung ist ein wichtiger Bestandteil einer effektiven Verteidigung, aber viele Anfänger vernachlässigen sie zugunsten des Blockens oder der einfachen Fußarbeit.
- Baue Übungen zur Kopfbewegung in dein Training ein und konzentriere dich auf das Ausweichen, Ducken und Abrollen unter Schlägen.
- Trainiere deine Kopfbewegung in Kombination mit deiner Fußarbeit, um eine flüssige, bewegliche Verteidigung zu schaffen.
- Übe die Kopfbewegung beim Sparring und arbeite aktiv daran, dass dein Gegner so oft wie möglich daneben schlägt.
9. Überengagement in der Verteidigung
Es kommt vor, dass Anfänger sich zu sehr auf eine Abwehrbewegung einlassen, wodurch sie aus dem Gleichgewicht geraten und anfällig für Gegenangriffe werden.
- Konzentriere dich darauf, bei deinen Verteidigungsbewegungen das Gleichgewicht und die Kontrolle zu behalten und vermeide wilde oder übertriebene Aktionen.
- Übe Verteidigungsübungen, die kontrollierte, effiziente Bewegungen betonen, wie z.B. das Fangen und Abdecken oder das Ausweichen von Schlägen.
- Erinnere dich während des Sparrings und der Kämpfe daran, entspannt und gelassen zu bleiben und vermeide jede unnötige Anspannung, die zu Überengagement führen kann.
10. Körperliche Schläge ignorieren
Viele Anfänger konzentrieren sich ausschließlich auf die Verteidigung ihres Kopfes und überlassen ihren Körper schädlichen Körpertreffern.
- Baue die Abwehr von Körpertreffern in dein Training ein und arbeite an Techniken wie dem Abfangen von Schlägen mit dem Ellbogen oder dem Blocken mit den Armen.
- Trainiere mit einem Partner oder Trainer, der regelmäßig Körpertreffer wirft, damit du dich anpassen und schützen musst.
- Konzentriere dich darauf, eine enge, kompakte Deckung aufrechtzuerhalten, die sowohl deinen Kopf als auch deinen Körper abdeckt.
Fazit über die Fehler bei der Verteidigung im Boxen
Wenn du diese häufigen Fehler bei der Boxverteidigung behebst, bist du auf dem besten Weg, ein effektiverer und vielseitigerer Kämpfer zu werden.
Denke daran: Übung macht den Meister also arbeite weiter an deiner Verteidigung und versuche, dich ständig zu verbessern.
Viel Erfolg beim Boxen!